Rund 2,8 Millionen Menschen würden von der SPD-Respekt-Rente profitieren. Allerdings würden 3,2 Millionen Menschen keine Aufstockung erhalten, auch wenn sie zeitlebens unterdurchschnittlich verdient haben – denn sie kommen nicht auf die erforderlichen 35 Beitragsjahre. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders in Westdeutschland würden viele Rentner leer ausgehen.
Die SPD verspricht mit ihrer Respekt-Rente mehr Gerechtigkeit als bei bisherigen Konzepten. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll nun deutlich besser abgesichert werden als jemand, der das nicht getan hat. Dafür gelten zwei Kriterien: Zum einen soll die Aufstockung denen zugutekommen, die während ihres Arbeitslebens im Schnitt 0,2 bis 0,8 Rentenpunkte pro Jahr erworben haben, damit richtet sich das Konzept vor allem an kleine Renten. Zum anderen müssen Rentner mindestens 35 Beitragsjahre vorweisen können. Und daran hapert es oft, zeigt die IW-Studie: Bundesweit haben 3,2 Millionen Rentner im Durchschnitt zwar weniger als 0,8 Rentenpunkte pro Jahr erreicht, allerdings können sie keine 35 Beitragsjahre vorweisen.
Kein Geld für 2,5 Millionen westdeutsche Rentnerinnen
Die Respekt-Rente soll laut SPD besonders viele jener Frauen unterstützen, die aufgrund familiärer Auszeiten und Teilzeitarbeit meist nur eine kleine Rente erhalten. Allerdings käme gerade bei ihnen oftmals nichts an, zeigen die IW-Berechnungen: So bekämen in Westdeutschland nur 1,2 Millionen Rentnerinnen die Aufstockung. Rund 2,5 Millionen Rentnerinnen würden dagegen leer ausgehen, weil sie nicht genug Beitragsjahre vorweisen können. In Ostdeutschland würden dagegen 83 Prozent der bedürftigen Rentnerinnen von der neuen Grundrente profitieren.
Weder bedarfs- noch leistungsgerecht
Bei den Männern ist es ähnlich: Nur 56 Prozent der westdeutschen Rentner bekämen einen Zuschuss, in Ostdeutschland wäre der Anteil mit 91 Prozent deutlich höher. „Die Berechnungen zeigen, dass dieses Rentenkonzept weder bedarfs- noch leistungsgerecht ist“, sagt IW-Ökonom und Studienautor Jochen Pimpertz. „Es sorgt für mehr Ungerechtigkeiten und kommt nicht bei denen an, die tatsächlich von Altersarmut bedroht sind.“